Die Gehlenberger Kirche unterscheidet sich von anderen Kirchen in der Umgebung (Neuscharrel, Friesoythe, Markhausen, Esterwegen, Lorup) schon dadurch, dass sie keinen Glockenturm besitzt. Auch ist von außen und ebenso von innen leicht zu erkennen, dass sie aus einem älteren und einem jüngeren Teil besteht (Altbau und Rundbau).
In den ersten 40 Jahren nach der Gründung Gehlenbergs 1788 gab es hier keine Kirche. Die Siedler mussten den beschwerlichen Weg nach Werlte gehen (16 km), wenn sie Gottesdienste besuchen, ihre Kinder taufen lassen, sie zur Erstkommunion führen oder einen Toten beerdigen wollten. Das war vor allem in den Wintermonaten beschwerlich. Der Weg nach Werlte führte über den „Grünen Hof", durch den Eleonorenwald Richtung Rastdorf geradewegs auf Werlte zu. Den Ort Rastdorf gab es damals aber noch nicht. Die Kirchgänger legten diesen Weg entweder zu Fuß oder mit dem Pferdewagen zurück.
Natürlich war der Wunsch nach einer eigenen Kirche damals sehr groß. Der Herzog von Arenberg unterstützte die Leute dabei sehr und so wurde ein Platz ausgesucht, wo die Kirche errichtet werden sollte. Catharina Schücking gab dieser Stelle den Namen „Domhof".
Die rechteckige Saalkirche aus roten Ziegeln mit Walmdach wurde 1829-31 von J. Niehaus aus Haselünne erbaut. Das notwendige Geld für den Bau gab zu einem großen Teil der Herzog Prosper Ludwig und die Herzogin Ludmilla, die Gehlenberger Bürger mussten aber bei der Arbeit an dem Bau tüchtig mithelfen (Hand- und Spanndienste leisten). Die Ziegelsteine wurden sogar in Gehlenberg hergestellt. Am „Tichelberg" (vom Wiesengrund Richtung Tatemeer) gab es eine Stelle mit Tonerde, aus der man die Ziegel formen und brennen konnte.
1831 war die Kirchbau endlich fertig. Er hatte in der Mitte auf dem Dach (Altbau) einen sehr kleinen Glockenturm und wurde am 9. November feierlich eingeweiht. Aus Dankbarkeit für die Hilfe des Herzogs und seiner Frau wählte man ihre Namenspatrone, den heiligen Prosper und die heilige Ludmilla, zu Patronen der Gehlenberger Kirche. In der Nähe der Kirche, wo heute der Parkplatz ist, wurde auch ein Haus für den Pastor errichtet.
Bald schon war die Kirche zu klein und es wurde über eine Vergrößerung nachgedacht. Aber es vergingen viele Jahre, bis aus den Plänen endlich etwas wurde. Die Bevölkerung hatte nicht genügend Geld für den Bau und auch der Herzog wollte nur eine kleine Summe dazugeben. Erst 1931, genau 100 Jahre nach der Einweihung des Altbaus, konnte der Rundbau eingeweiht werden. Ein großer Glockenturm, der von einem Architekten geplant wurde, ist aber niemals gebaut worden.
Vor dem Westeingang im Bereich des alten Friedhofs befindet sich ein altes, im klassizistischen Stil gestaltetes, Grabdenkmal der westfälischen Dichterin Catharina Schücking.
Öffnungszeiten
täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr, im Winter bis 17.00 Uhr
Hinweise
Führungen nach Absprache möglich.
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Gehlenberger Kirchstraße 626169 Friesoythe-Gehlenberg